GALERIE DER MARKEN - Reichsarbeitsdienst (RAD)

Der RAD, der Reichsarbeitsdienst, wurde 1934 gegründet und am 26. Juni desselben Jahres gesetzlich verankert. Das nationalsozialistische Deutschland setzte diese Organisation in erster Linie zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit ein und verpflichtete Männer arischer Abstammung, die körperlich und geistig fit und zwischen 18 und 25 Jahren alt waren, zur Arbeit. Es gab jedoch ein Gesetz, das Ausnahmen zuließ. Für Frauen war die Teilnahme zunächst freiwillig, wurde aber erst mit dem Kriegseintritt Deutschlands am 1. September 1939 zur Pflicht.
Bereits in den 1920er Jahren, nach dem Ersten Weltkrieg, als Deutschland von großer wirtschaftlicher Not geplagt war, entstanden Arbeitsmarktaktivitäten. Zivilgesellschaftliche Gruppen organisierten daraufhin unabhängige Arbeitslager, um vor allem Veteranen, aber auch zahlreiche Arbeiter zu beschäftigen.

Am 5. Juni 1931, ein Jahr vor der Machtübernahme durch die NSDAP, genehmigte der damalige deutsche Bundeskanzler Heinrich Brüning die Einrichtung eines Freiwilligen Arbeitsdienstes (FAD). Konstantin Hierl wurde zum Leiter der Organisation ernannt und begann bald nach seinem Amtsantritt mit der Einrichtung unabhängiger Lager, um die Kontrolle über den Arbeitsmarkt zu erlangen. Hierl war auch ein prominenter NSDAP-Führer, und Hitler verlieh ihm die höchste deutsche Auszeichnung. Er leitete die Arbeitsdienste (FAD, NSAD, RAD) bis zum Ende des Krieges.

Im August 1933 wurde der Freiwillige Arbeitsdienst in Nationalsozialistischer Arbeitsdienst (NSAD) umbenannt, der dann die NSDAP 11 war. Am 11. Juni 1934 wurde die NSDAP in Reichsarbeitsdienst (RAD) umbenannt, der eine vollwertige Parteiorganisation war, die den anderen Reichsministerien gleichgestellt war. Kurz darauf trat ein Gesetz in Kraft, das Männer zwischen 18 und 25 Jahren zu einem sechsmonatigen Arbeitsdienst und anschließend zu einem zweijährigen Wehrdienst in die Wehrmacht verpflichtete. Allerdings herrschte Verwirrung über das Gesetz, da der RAD nicht Teil der deutschen Streitkräfte, sondern eine vom Staat unabhängige Organisation war. Das änderte sich 1938, als ein Gesetz erlassen wurde, das den RAD und eine andere Arbeitsorganisation (Organisation Todt - OT) verpflichtete, die Wehrmacht bei verschiedenen Arbeitsaufgaben zu unterstützen. In der Tat wurde der Reichsarbeitsdienst als Wehrmachtsgefolge bekannt, was durch die Erlaubnis zum Tragen von Waffen belegt wird.

Im Jahr 1938 war die RAD an verschiedenen Projekten beteiligt, z. B. an der Urbarmachung von Sumpfland, der Anlage von Wäldern, der Verbesserung der Entwässerung, der Beseitigung von Ödland, dem Bau von Straßen usw. Nach der Besetzung Österreichs, des Sudetenlandes und der Tschechoslowakei war sie an der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit in diesen Ländern beteiligt. Im Sommer 1938, bis zum Kriegsbeginn, waren 300 RAD-Einheiten mit dem Bau von Befestigungsanlagen entlang der westdeutschen Grenze beschäftigt, während 100 Einheiten im Osten arbeiteten.Im August 1939, als der Kriegsbeginn näher rückte, halfen 115 Einheiten bei der Ernte in Ostpreußen.

Bei der Generalmobilmachung am 26. August 1939 wurden 1.050 Einheiten des Reichsarbeitsdienstes zu den Waffen gerufen, um der Wehrmacht voll zur Verfügung zu stehen, und bildeten die Basis des so genannten "Reichsarbeitsdienstes". Bautruppen - militärische Baueinheiten, deren Aufgabe es war, Straßen zu bauen, Hindernisse zu beseitigen und sich an allen militärischen Bauarbeiten zu beteiligen. Die 1.050 ausgewählten Einheiten bildeten im Wesentlichen die militärische Reserve der Wehrmacht in Form von 55 Regimentern, der so genannten Abschnittsbaustelle. Etwa 60 % der neu gebildeten Bautruppen versorgten die Truppen und räumten während des Polenfeldzugs die Straßen, so dass die Truppen ohne Probleme vorrücken konnten. Nach Abschluss dieser Mission wurden 900 neue RAD-Truppen gebildet und kehrten zu ihren ursprünglichen Aufgaben zurück.

Ursprünglich sollte der Reichsarbeitsdienst zur Vorbereitung auf den Dienst in der Wehrmacht dienen, eine Art Ausbildungsstätte sein, aberwurde aber zunehmend militarisiert, insbesondere während der Feldzüge in Norwegen und im Westen. 1940 unterstützten Hunderte von RAD-Mitgliedern die Truppen bei der Versorgung mit Munition, beim Bau von Minenfeldern, bei der Instandsetzung von Straßen und Flugplätzen oder bei der Reparatur beschädigter Befestigungen, wie in Polen.

Die Einheiten waren anschließend in Albanien, Griechenland, im ehemaligen Jugoslawien und in der Sowjetunion im Einsatz, wo sie die Wehrmacht bei einer Großoffensive unterstützten. Die Bemühungen waren jedoch vergeblich, da viele RAD-Einheiten vom Feind, d. h. von sowjetischen Soldaten, umzingelt waren. Etwa 427 RAD-Einheiten wurden gezwungen, zu den Waffen zu greifen und die sowjetischen Panzer zu zerstören. Sicherheitsmaßnahmen wurden zu ihrer normalen Aufgabe.

Im Oktober 1944 wurden mehrere RAD-Einheiten ausgebildet und anschließend als so genannte Luftwaffen-Flakhelfer-Einheiten eingesetzt, insbesondere an der Ostfront, wo sich die Sowjetarmee näherte.

Im Februar 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, beschränkte sich die Ausbildung auf Infanterieregimenter und Panzerabwehrtaktik. Hierls Wunsch war es, die Eingliederung des RAD in den Volksturm zu verhindern, was ihm jedoch nicht gelang, und so standen die Angehörigen der Reichsdienstarbeit an der Front und verteidigten Deutschland.

Die Auflösung der Reichsdienstarbeit erfolgte mit dem Ende des Dritten Reiches am 8. Mai 1945.

Die RAD wurde in zwei große Abschnitte unterteilt:

Reichsarbeitsdienst Männer (RAD/M) - für Männer

Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugend (RAD/wJ) - für Frauen

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