Grundsätze eines anständigen Schatzsuchers

Vielleicht haben Sie gerade heute Ihren Traumdetektor gekauft und machen sich auf den Weg ins Terrain, um die verlorene Geschichte Ihrer Region zu entdecken. Wir möchten Sie noch eine Weile aufhalten und mit den Grundsätzen eines anständigen Schatzsuchers bekannt machen.

Die zehn goldenen Regeln eines anständigen Schatzsuchers

  1. Ich suche nicht in Lokalitäten mit archäologischen Funden, wenn das nicht in Beisein der Archäologen ist.
  2. Alle Funde lokalisiere, fotografiere und publiziere ich.
  3. Bei der Suche beschädige ich nichts, die Lokalität sieht nach meinem Weggang genauso oder besser aus.
  4. Beim Fund eines größeren Satzes von Gegenständen rufe ich Fachleute herbei.
  5. Ich werfe keine Abfälle weg.
  6. Ich schütte immer die Gruben zu, die ich ausgehoben habe, ungeachtet, in welchem Zustand die Umgebung ist, in der ich suche.
  7. Ich mache kein Feuer, zelte oder parke nicht an den Orten, wo es verboten ist.
  8. Ich lasse sämtliche Schranken oder Zäune auf den Grundstücken so, wie sie ursprünglich waren.
  9. ich verunreinige keine Wasserbecken, Brunnen oder andere Wasserquellen.
  10. Ich bemühe mich, mich immer so zu verhalten, dass die Suche mit dem Metalldetektor einen möglichst guten Ruf hat.

Allgemeines Verhalten im Terrain

Es gibt Länder, wo die Suche mit dem Detektor nur auf beweglichen Böden erlaubt ist – was Felder sind. Der Grund dafür sind die sogenannten Fundumstände des Gegenstands. Falls eine Münze X Jahre lang im Ackerboden herumirrt, ändert sich ihre Lage jedes Jahr mit dem Pflügen. Ihr Aussagewert ist dann vor allem in Bezug auf die Lokalität. Auch die Lokalisierung mit einem üblichen Telefon mit GPS ist in solchem Fall im Prinzip ausreichend. Eine andere Situation kommt aber in dem Fall vor, wenn Sie sich im Wald bewegen, und zwar speziell in höheren Partien. Hier besteht die reale Möglichkeit, dass der Gegenstand jahrhundertelang an derselben Stelle liegen kann. Die Lokalisierung sollte dann möglichst genau sein, und wenn es sich um einen Satz von Gegenständen handelt, sollten Sie nicht versuchen, sie herauszunehmen, sondern Fachleute anrufen (siehe Absatz Archäologie).

Ich nehme aber an, dass Sie schon hinter Ihr Dorf, Ihre Stadt, auf das erste Feld gelaufen sind, in Erwartung von Funden. Hier sind mehrere Dinge zu erwähnen. Unsere Konstitution gibt uns die Freiheit einer freien Bewegung in der Landschaft. Sie sollten aber nichts beschädigen und die Lokalität sollte nach Ihrem Weggang wenn möchlich gleich aussehen, wie wenn Sie hergekommen sind. In dem Fall, dass Sie den Metallmüll, den Sie finden, mitnehmen, könnte sie auch besser aussehen. Absolut selbstverständlich sollte dann sein, dass auf einem besäten Feld einfach nicht gesucht wird. Jemandes Arbeit zu beschädigen ist schon ganz schön weit hinter der Grenze der Anständigkeit. Wenn Sie eine Grube graben, ist es selbstverständlich, dass Sie sie dann zuschütten. Ideal ist es, wenn Sie sich mit dem Grundstückbesitzer im Voraus verabreden, dass Sie sich darauf bewegen werden. In der Realität unseres postkommunistischen Landes, wo die meisten Feldbesitzer ihre Grundstücke nur an irgendwelche Nachkommen von LPGs vermieten, ist es manchmal nicht so einfach, was ich vom Organisieren meiner eigenen Veranstaltungen kenne. Meistens kann man sich aber verabreden, noch dazu erfahren Sie dabei noch viele Informationen über die örtliche Geschichte. Bestimmt sollte dann immer gelten, dass wenn sich der Grundstückbesitzer nicht wünscht, dass sie auf seinem Feld suchen, Sie weggehen sollten.

Zusammenfassung zum Schluss

Bei der Suche auf dem Feld ist die Möglichkeit der Beschädigung von Fundumständen minimal. Für die Suche würde ich daher immer ein Feld bevorzugen. Alles wieder in Ordnung zu bringen sollte automatisch sein. Wenn Sie sich auf Wiesen bewegen, benutzen Sie keine Hacke, sondern einen kleinen Spaten. Die Rasenstücke sind so zurückzulegen, wie sie waren. Es gibt nichts Schlimmeres als eine wiese voller Gräbchen.

Detektoren und Archäologie

Die Suche an den Orten mit archäologischen Funden ist verboten. Wenn Sie diese Regel nicht einhalten, ist es für Sie völlig sinnlos, den folgenden Absatz zu lesen. Falls Sie aber zu den anständigen Schatzsuchern gehören und sich nur in den Lokalitäten bewegen, die keine archäologischen Fundstätten sind, dann sollten Sie nach den folgenden Zeilen verfahren.

Auch in nichtarchäologischen Lokalitäten können aber selbstverständlich viele archäologische Funde vorkommen, und hier sollte immer ein Besuch im lokal zuständigen Museum folgen. Die Zusammenarbeit mit Archäologen ist heute trotz einer Reihe von verschiedenen Gegenmeinungen in Diskussionen im Internet ganz üblich. Viele, sagen wir, aufgeklärtere Professionelle sind sich bereits vor gewisser Zeit bewusst geworden, dass die Detektoren nicht nur ein notwendiges Übel sind, was hier erschien, sondern dass die natürliche Begeisterung eines Teils der Population für Geschichte und Archäologie auch sinnvoll genutzt werden kann.

Hinsichtlich der Tatsache, dass die Suche mit dem Detektor als Sammeln betrachtet werden kann, sollte jeder Schatzsucher so vorgehen, dass die Information über die gefundenen Gegenstände nicht verloren geht. Das heißt lokalisieren, fotografieren, Fundberichte ausfüllen (Fundbericht zum Herunterladen im pdf-Format).

Noch vor gewisser Zeit konnte eine ähnliche Tätigkeit scheinen, sehr kostspielig zu sein, ein GPS zu erwerben war eben keine billige Angelegenheit. Noch dazu war die Abschreibung der Daten im Terrain unbequem und sie hielt unangemessen auf. Das brachte die meisten Leute dazu, dass sie das nicht gemacht haben, und zwar auch trotzdem, dass es oft um Schatzsucher handelte, die mit Museen zusammenarbeiten. Zum Glück ging die Technologie schnell vorwärts und im Prinzip besitzt heute jeder ein Telefon mit GPS und Fotoapparat. Für eine schnelle Lokalisierung und zum Fotografieren ist es ein völlig idealer Helfer und wenn Sie sich auf Feldern bewegen, ist auch die Genauigkeit der Lokalisierung im Prinzip genügend.

Ein Sonderfall sind dann Funde von großen archäologischen Sätzen – Depots. Wenn Sie sich auf dem Feld oder im Wald bewegen und feststellen, dass es in der Grube mehrere Gegenstände gibt, sollte Sie immer aufhören weiter zu graben. Die Stelle zudecken und Fachleute herbeirufen. In der Sektion archeo unter LP finden Sie eine Liste von Archäologen. Falls Sie sich aber schämen und Angst haben, irgendwo anzurufen, verbinden wir Sie gerne. In Tschechien sind heute mehrere -zig Archäologen, die an die Zusammenarbeit mit den Schatzsuchern gewöhnt sind. Wenn Sie noch dazu so vorgehen, dann können Sie an sachverständig geführten Ausgrabungen teilnehmen, dabei begreifen Sie, was alles ein Archäologe machen muss, bevor er die Gegenstände aus dem Boden herausnimmt.

Zusammenfassung zum Schluss

Wichtig ist zu lokalisieren, zu fotografieren und zu publizieren. Ein Fund, der irgendwo in der Schublade bleibt, ist wie nie dagewesen. Das heißt, es gibt ihn, aber in der Lokalität wächst er nie wieder und niemand erfährt von ihm etwas. Es erscheint kein neues Buch, das die Forschung in dem gegebenen Thema weiter bringen könnte...

 

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