5 600 Jahre alter Topf voller Perlen

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Archäologen der Abteilung "Orient" des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI) und des Instituts für Archäologie der Universität Jordán-Universität haben die Fundamente eines Hauses auf dem Gelände einer spätkupferzeitlichen Siedlung in Tell Hujayrat al-Ghuzlan in Jordanien untersucht. Dabei fanden sie ein ungewöhnliches Gefäß mit Tausenden von Perlen aus Ton, Knochen und Muscheln.

Die Stätte und der benachbarte Tell al-Magass werden seit 1985 kontinuierlich untersucht. Beide Stätten sind frühe "Industriestätten" mit Kupfer- und Schmuckproduktion. Die von den Archäologen hier gefundenen Kupferbarren für Gussformen wurden auch in Nordägypten gefunden. Sie wurden wahrscheinlich auf Eseln dorthin transportiert, wie die Knochenfunde nahelegen. Ägyptische Steingefäße wurden auf dem Rückweg nach Jordanien importiert.

Tell Hujayrat al-Ghuzlan war eine befestigte Siedlung, die zwischen 4.000 und 3.500 v. Chr. bewohnt war. Hier wurden gemischte Stein- und ungebrannte Ziegelbauten gefunden, die nach Erdbebenschäden gezielt verstärkt wurden. Nach einem weiteren Erdbeben wurde die Stadt aufgegeben, aber im Gegensatz zu vielen anderen wurde sie später nicht geschleift oder wiederaufgebaut. Erhalten geblieben sind Reste des labyrinthischen Grundrisses der Siedlung mit bis zu 6 m hohen Mauern mit Originalverputz, Fenstern, Türen und Säulen, die die Dächer stützen.

Vor der Entdeckung des Schiffes war es das Ziel der Archäologen, das unterste Stockwerk der Gebäude zu erreichen. In einem der Häuser ist ihnen das auch gelungen: "Wir haben die Fundamente mehrerer Räume gefunden, aber darunter war wirklich nichts", sagt Jens Notroff vom DAI, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter vor Ort arbeitete. Wenig später entdeckte Notroff drei Tontöpfe in einer Nische in der Ecke des Raumes. Einer war zerbrochen, ein großer enthielt Sand, und der dritte, ein kleines kugelförmiges Gefäß, war mit einem Tonstopfen verschlossen. Notroff hob den Becher vorsichtig an und etwas klapperte darin...

Der Behälter wurde ins Hinterzimmer gebracht, sorgfältig gereinigt, fotografiert und detailliert gezeichnet. Dann entfernten Notroff und seine Kollegen vorsichtig den Tonstopfen. Im Inneren befand sich eine große Ansammlung von Perlen aus Knochen und Muscheln. Alle winzigen Perlen waren durchbohrt und poliert. "Allein das Bohren und Polieren dieser Perlen erforderte eine Menge Arbeit. Andere waren größer und von länglicher Form", beschrieb Notroff.

Diese Art von Perlen wurde zum Beispiel als Schmuck und als Verzierung für Kleidung verwendet, aber ihre Lage und ihr Gewicht sind beispiellos. "Ich stelle mir vor, dass es sich um eine Art Lager für Kunstgegenstände, vielleicht Glücksbringer, handelte, die hier abgelegt wurden. Die Nische scheint genau dafür vorbereitet worden zu sein", jedenfalls waren die in dieser aufwendigen Weise hergestellten Perlen zu ihrer Zeit von hohem Wert.

Auch die Funde im angrenzenden Raum legen nahe, dass es sich um eine besondere Konstruktion gehandelt haben muss. Hier wurden an der Rückwand Tierdarstellungen entdeckt, die mit den Fingern in den noch feuchten Ton der Wand gedrückt worden waren. Steinböcke und Raubvögel sind als gepunktete Zeichnungen zu erkennen. In der Verfüllung des Raumes entdeckten die Archäologen außerdem zahlreiche Steinbockhörner und erhebliche Ascheschichten. Es ist möglich, dass das Gebäude durch einen Brand zerstört wurde.

Die außergewöhnliche Erhaltung und die relativ kurze Besiedlungszeit bieten den Archäologen die einmalige Gelegenheit, eine chalkolithische Siedlung aus der Kupfer- und Bronzezeit zu untersuchen. Damals waren Tell Hujayrat al-Ghuzlan und seine Nachbarstadt nicht nur ein wichtiges Zentrum der Kupferverarbeitung, sondern auch ein bedeutender Handelsknotenpunkt am Roten Meer zwischen der Levante und Ägypten. Das Rätsel des Perlengefäßes wartet noch auf seine endgültige Lösung: Der Fundort wird noch von der Orientabteilung des DAI ausgewertet.

Roman Nemec

Quellen: thehistoryblog.com, tagesspiegel.de, uaportal.com


Der Topf enthielt Tausende von Perlen


Jens Notroff


großer hujayrāt al-ghuzlān


südlicher Teil der Festung und Häuser erzählen hujayrat al-ghuzlan


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Kommentare

tohle našli u nás Cemente, je to sice o něco mladší, ale taky topka

https://ibb.co/WHxddyz

a něco málo k té mědi – cca 7300 B.C. v Čaionu, sever Mezopotámie, se začíná zpracovávat měď kováním za studena a pak na JV cca 300 km po toku řeky Tigris žil lid Chassunské kultury (6500 – 6000B.C.) a u ní je doloženo tavení a odlévání mědi

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