Die geheimnisvollen 3 Krejcar von Ferdinand II.

Kategorien: Münzwesen - Numismatik

So bin ich nach einiger Zeit endlich dazu gekommen, einen kurzen Artikel über mein noch relativ neues Hobby, das Detektieren, zu schreiben. Die längere Pause war der Tatsache geschuldet, dass ich wieder auf einen interessanteren Fund wartete, auf den es sich lohnen würde, näher einzugehen. Dies geschah schließlich, als ich eine sehr interessante Münze fand. Zuerst dachte ich, es sei eine ältere Silbermünze, aber als ich die Münze reinigte, stellte sich heraus, dass sie nicht aus Silber, sondern aus Kupfer war. Sie sah aus wie die meisten Silbermünzen, aber es war nichts darauf zu lesen. Also habe ich mich damit abgefunden, dass die Münze durch ihren langen Aufenthalt im Boden einfach ruiniert war. Nach einer Weile gab ich nicht auf und versuchte eine aggressivere Reinigungsmethode, da ich dachte, ich hätte nichts mehr zu verlieren. Doch die Reinigung war überraschend erfolgreich, und es stellte sich heraus, dass es sich um eine dreiköpfige Münze aus dem Jahr 1626, der Regierungszeit von König Ferdinand II. Habsburg. Aber so ein Dreikrejcar soll ja eigentlich Silber sein und dieser war Kupfer! Es handelt sich also um eine gefälschte Münze aus dieser Zeit!

3 Krejcar aus der Regierungszeit Ferdinands II. - alle drei Versionen dieser Münze nebeneinander, d.h. die echte, dann der sogenannte "Bückling" und die falsche ganz rechts.

Eine Silbermünze zu finden ist nicht so häufig, aber eine gefälschte Silbermünze zu finden ist wirklich selten. Warum? Denn natürlich wurden schon immer Münzen gefälscht, aber die gefälschten waren logischerweise immer viel, viel weniger als die echten. So begann ich, mich eingehend mit gefälschten Münzen aus der schwierigen Zeit des Dreißigjährigen Krieges, also aus der Regierungszeit von König Ferdinand II. Habsburg, dessen Konterfei die gefälschte Dreikönigsmünze ziert, die ich gerade gefunden habe. Am Ende habe ich aber auch entdeckt, dass es diese Drei-Creolen-Münze nicht nur als Klassiker, also echt und gefälscht, gibt, sondern auch so etwas wie ein Zwischending, nämlich als so genannte Cypher-Münze.

Derechte 3 Krejcar von Ferdinand II. - das ist eine ganz gewöhnliche kleine Silbermünze, die zu ihrer Zeit allgemein im Umlauf war. Er wurde in der gesamten Monarchie in großen Mengen in mehreren Münzstätten geprägt und auch in vielen Versionen und mehr oder weniger unterschiedlichen Varianten. Die durchschnittliche Größe einer echten Münze betrug etwa 20 Millimeter und das Gewicht etwa 1,4 Gramm. Genaue Identifizierung der echten Münze auf den Fotos: 3 krejcar 1636, Prager Münzstätte, Münzmeister Tobias Schuster und tatsächliches Gewicht 1,35 Gramm.

Cypher 3 krejcar von Ferdinand II - eine interessante Version einer gültigen Münze. Die Kipr-Münze (lang) ist, einfach ausgedrückt, eine Inflationsmünze. Nach der Niederlage der böhmischen Stände wurde die Münzstätte vom Konsortium De Witte gepachtet, das nicht nur den vorgeschriebenen Silbergehalt der Münzen, sondern auch deren Gesamtgewicht rasch reduzierte. Selbst auf dem Foto sieht man das Kupfer durchschimmern. Die genaue Bezeichnung der Ziffernmünze auf den Fotos: 3 krejcar 1623, Münzstätte Prag, Münzmeister Benes Hübmer und tatsächliches Gewicht 0,74 Gramm.

Gefälschte 3 krejcar von Ferdinand II - nach der Besetzung von Opava durch die dänische Armee am 20.8.1626 wurde der Verwalter Jáchym Miclav eingesetzt, der beschloss, gefälschte kaiserliche Münzen zu prägen. Die Ausrüstung der Münzanstalt wurde von Těšín nach Hradec u Opava verlegt und Baltazar Zwirner wurde zum Münzmeister ernannt. Die Münze ist aus Kupfer, schwach versilbert. Genaue Identifizierung der gefälschten Münze: Ferdinand II, 3 krejcar 1626, Münzstätte Hradec u Opavy, Münzmeister Baltazar Zwirner und Daniel Raschke, tatsächliches Gewicht 0,78 Gramm.

Der Unterschied ist auf den einzelnen Fotos zu sehen (siehe unten in der Bildergalerie), während der normale echte 3 Krejcar ein relativ ehrliches und massiven Silbermünze ist die Ziffernversion viel dünner, nur halb so schwer und das glänzende Kupfer ist auf den Fotos deutlich sichtbar. Die gefälschte Version ist ebenfalls dünn, sichtbar nur Kupfer, mit nur geringen Resten von Versilberung.

König Ferdinand II. von Böhmen. Habsburg

Ferdinand II. HabsburgFerdinand II. Habsburg - nach dem Willen Gottes, Kaiser von Rom, immer ein Multiplikator, König von Böhmen, Deutschland und Ungarn, Erzherzog von Österreich, Herzog von Burgund, SchFürst von Burgund, Fürst von Burgund, Fürst von Kärnten, Fürst von Krone und Württenberg, Fürst von Schlesien und Luxemburg, Markgraf von Mähren und der Lausitz, Graf von Habsburg, Graf von Flandern und Graf von Tirol.

Er wurde am 9. Juli 1578 in Graz als Sohn von Erzherzog Karl von der Steiermark und Maria von Bayern und als Enkel von Kaiser Ferdinand I. von Habsburg geboren. 1617 wurde er von den böhmischen Ständen zum König von Böhmen gewählt, ein Jahr später wurde er zum König von Ungarn gekrönt. Seine Herrschaft sollte den Beginn des habsburgischen Absolutismus für die böhmischen Länder markieren. Nach dem Tod von Kaiser Matthias 1619 folgt er als römischer Kaiser nach, wird aber kurz zuvor von den böhmischen Ständen des böhmischen Throns beraubt, der dann von Friedrich V. besetzt wird. Er wird einer der Führer der sog. Katholischen Liga, besiegt die böhmischen Stände am Weißen Berg und übernimmt wieder die böhmische Regierung.Er setzt sich mit den ursprünglichen Ständen auf dem Prager Altstädter Ring auseinander, wo die berühmte Hinrichtung von 27 böhmischen Fürsten stattfindet. 1627 erlässt er die wiederhergestellte Provinzialordnung, die die Macht der Landtage einschränkt, den böhmischen Thron für erblich erklärt für die Habsburger Monarchen, setzte die deutsche Sprache mit dem Tschechischen gleich und erklärte den Katholizismus zur einzig akzeptablen Religion.Zehntausende von Katholiken, darunter z.B. Jan Amos Comenius, verlassen nach der Gründung das Land. Im Dreißigjährigen Krieg blüht er auf, doch seine Erfolge gehören eher dem Oberbefehlshaber der kaiserlichen Heere, Albrecht von Wallenstein.Im Jahr 1635 schloss er mit dem sächsischen Kurfürsten Johann Georg von Sachsen den sogenannten Prager Frieden, der die Trennung der Ober- und Niederlausitz von Böhmen zur Folge hatte. Ferdinand II. Habsburg stirbt am 15. Februar 1637 in Wien, seine sterblichen Überreste werden in seiner Heimatstadt Graz beigesetzt.

Ich bat meine Detektorkollegen und Freunde, mir die beiden fehlenden Versionen der Münze zu leihen, die echte und die verschlüsselte Version, und ich bat auch einen Numismatiker um einige Hintergrundinformationen zu diesen Münzen. Vielen Dank und herzliche Grüße an sie alle. Für das Protokoll möchte ich hinzufügen, dass das Thema natürlich viel breiter ist und man ein ganzes Buch darüber schreiben könnte, da es ein interessantes Thema ist und ähnliche andere Münzen das gleiche Schicksal hatten, aber das überlasse ich den wirklichen Experten - mich interessierte vor allem das gemeinsame Foto aller drei Versionen und die Basisinformation.

Um sicher zu gehen, wurde die gefundene Falschmünze dem Regionalmuseum in Jílové u Prahy übergeben.

Viel Glück und drücken Sie die Daumen, weitere Detektorbefunde folgen bald! :-)

Michal Kupsa alias Kapsa

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Kommentare

Krasavec, gratuluji !!! Moc by mě zajímala ta agresivnější metoda čištění. Díky :-)

Agresivnější metoda čištění znamená, že jsem našel nějakej prastarej, ještě bolševickej čistič na stříbro a tak jsem to ze srandy zkusil. :-D

Předevčírem jsem plakal po nějakém autentickém článku z našeho prostředí a hle, je to tu :-)
Zajímavé kolego, hezké fotografie. S chutí jsem si to přečetl.

Nějakej, prasrajej, to jsou mi ale přesné informace....ch jooooo ;-)

Super študie ;-) dík

namor, díky, tak já časem zase něco napíšu .... teda až zase něco vykopu. :-)
strudl, holt nejsem expert, ani si na něj nehraju a snažil jsem se to trošku odlehčit. :-)
OBI, ještě jednou díky za zapůjčení pro článek, ale ne, ten tvůj je opravdu kiprovej (potvrzeno experty) a není to jen krusta, jen je tam toho stříbra už opravdu hodně málo. 8-)

Tak jako je pravda, že i v těch pravých toho stříbra nebylo mnoho a postupně ho ještě ubývalo, ale nějak se mi úplně nechce věřit, že by se pak ještě patlali s postříbřením, nebo nějakým "povrchovým stříbrem". To mi přijde vzhledem k hodnotě mince zbytečně pracné.
Ale zkusím nastudovat, nebo se zeptáme Denára. :-)

Zajímavý a velmi pěkný článek.. jen tak dál kolego a přeji další nálezy s námětem 👍🏻

Však si taky na nic nehraju, snažím se nasávat zkušenost od šikulů co něco odzkoušeli. ;-) Radost je takřka z každého nálezu a ještě když z toho vykoukne něco zajímavého :-)

Dost profesionální rozbor na amoše... palec.... ;-) Pokračuj!;))

Zajímavé počtení, díky a ať se Ti dál daří. :-)

A co můj 3 krejcar z roku 1620 - falsum?
https://postimg.cc/N9PtqGvV

Super článek

Pěkné počteníčko, díky 👍 ...

Já mám takhle falzum PG a mám z něj větší radost, než z těch všech PG co jsme našel.

jimben, podle fotky mi připadá, že ten tvůj je v podstatě stejný - vidím tam spíš 1626, než 1620.
Kim, falzum PG? To zní zajímavě, máš prosím někde foto?

Kapsa: dej mail

Pěkný nález, i počteníčko. Díky a ať se daří. ;-)

Mám falzum, ověřené numismatikem z jihočeského muzea ......je to super pocit mít takovou zvláštnost...

Doby, super, hned jsem se kouknul, máš ho sice ještě trochu víc sežranej jak já, ale klíčové údaje jsou čitelné. Pěknej kousek.

Dík ;-) ;-) ;-)

prima článek, akorát tam máš, že po Bílé hoře "zem opouští desetitisíce katolíků ...", to fakt ne, zdrhnout museli bohužel evangelíci

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