Wohin ist das Nazi-Gold verschwunden? Der Goldzug in Polen

Kategorien: Nazi-Schätze

Es ist allgemein bekannt, dass die Nazis im besetzten Europa riesige Mengen an Wertgegenständen, Kunstobjekten und vor allem Gold aufkauften. Sie versuchten, diese Beute während des Rückzugs in die Sicherheit Deutschlands zu bringen oder versteckten sie in Zeiten der Not. So entstanden viele Schätze, die noch heute gesucht werden. Das Problem mit den Schatzsuchern ist, dass sie in der Regel nicht kritisch denken, sich auf eine (oft zweifelhafte) Information konzentrieren, der sie glauben, und sich fanatisch auf die Suche machen. Einer dieser großen und legendären Nazi-Schätze ist der "Goldene Zug", der Gold, Kunst und Wertgegenstände vor der vorrückenden Roten Armee aus der Stadt Breslau (heute Vratislav auf Tschechisch, Wroclaw auf Polnisch) transportierte.

Versuchen wir, die verfügbaren Informationen über diesen Schatz kritisch zu bewerten und zu erraten, was mit ihm geschehen sein könnte.

Erzählung

Mitte August 2015 entdeckten zwei Männer - ein Pole und ein Deutscher - den Schatz: Piotr Koper (ein Bauunternehmer) und Andreas Richter (ein deutscher Staatsbürger) - in dem Bestreben, zumindest anfangs anonym zu bleiben, über einen Anwalt bekannt, dass es ihnen gelungen sei, den Zug zu finden, der bei Kriegsende verschwunden war. Sie sagten, sie würden die Einzelheiten preisgeben, wenn sie die Zusage eines Finderlohns von zehn Prozent des Wertes des Schatzes erhielten.

Ein ehemaliger Wehrmachtssoldat auf dem Sterbebett, der an dem Versteck des Zuges vor 70 Jahren beteiligt war und den Finderinnen und Finder einen handgezeichneten Plan zur Verfügung gestellt hat, soll ebenfalls zum Auffinden des Zuges beigetragen haben.

Der bis zu 100 Meter lange Zug war voll beladen mit Wertgegenständen wie Gold, Diamanten und zahlreichen Kunstwerken; die Gesamtladung soll bis zu 300 Tonnen betragen haben (andere Quellen sprechen von 300 kg Gold). Nach überlieferten Berichten verließ der Zug Breslau irgendwann im Jahr 1945 in Richtung Berlin, kam dort aber nie an. Seine Spur soll irgendwo in der Nähe von Valbrich enden, wo er in den Gängen des Riese-Projekts in der Nähe des Schlosses Książ versteckt wurde. Angeblich fuhr der Zug dort in einen geheimen Tunnel ein, den die Deutschen zugeschüttet, vermint und den größten Teil der Gleise zugedeckt hatten, so dass es unmöglich war, einen Weg zu ihm zu finden.

Später führten die beiden Schatzsucher auf eigene Faust eine GPR-Untersuchung (ground penetrating radar) KS-700 durch, bei der sie Reflexionen erhielten, die den Silhouetten der Waggons mit den unterirdisch versteckten Waffen verblüffend ähnlich waren.

Auf der Grundlage dieser Bilder und nach Rücksprache mit polnischen Bombentechnikern erhielten die beiden Männer die Erlaubnis, die Aufklärungssonden auszugraben - und fanden nichts.

Ungewissheiten und Fragen

Auf den ersten Blick sieht die Geschichte gut aus, aber auf den zweiten Blick ist sie sehr seltsam und es gibt viele Unklarheiten. Solche Geschichten sind in der Regel entweder komplett erfundene Märchen oder zumindest vom Erzähler stark bearbeitet. Oftmals unbeabsichtigt, da der Erzähler oder Memoirenschreiber wirklich glaubt, die Wahrheit zu erzählen, aber das Gedächtnis oder schlechte Informationen ihn in die Irre führen.

Es ist sehr schwierig, mit dieser Geschichte zu arbeiten, weil sie praktisch keine verwertbaren Details enthält. Konzentrieren wir uns auf diesen Punkt und versuchen wir, die Geschichte aus anderen Quellen zu ergänzen.

Der erste Punkt ist das Datum. Das ist ziemlich wichtig, denn wenn wir das genaue Datum kennen, können wir uns auf die Suche nach bestätigenden oder widerlegenden Informationen machen. Leider wird in allen Artikeln immer wieder "am Ende des Krieges" als Datum angegeben, was sehr vage ist. Die einzige Ausnahme ist ein Satz, den der Autor des Artikels einem der Suchenden - Piotr Koper - zuschreibt: "Der polnische Amateursucher erinnert uns daran, dass er sein Hauptziel - den Nazi-Schatz - keineswegs aus den Augen verliert. Er hat keinen Zweifel daran, dass der Zug im Mai 1945 in Breslau, das damals noch Breslau hieß, losfuhr, aber nie in Walbrzych, dem damaligen Waldenburg, angekommen sein soll."

https://www.zlato.cz/zlato/hledal-nacisticky-zlaty-vlak-nasel-fresky-ceskych-kralu/

und auch hier gibt es eine Wiederholung vom Mai 1945: vom Antrag bis zur Ausgrabung - Goldzug Walbrzych - Goldzug - Geschichte (zloty-pociag.com)

Dies sind allerdings Informationen, deren Wahrheitsgehalt durchaus mit Erfolg angezweifelt werden könnte. Entweder ist Herr Koper, der als "ein Mann, der seit Jahren mit Zügen zu tun hat", beschrieben wird, über die größeren Zusammenhänge kaum informiert, oder dieser Satz wurde ihm ohne seine Zustimmung vom Herausgeber des Artikels in den Mund gelegt. Denn im Rahmen der Weichsel-Oder-Operation(https://cs.wikipedia.org/wiki/Viselsko-Odersk%C3%A1_operation) startete die Rote Armee einen überraschenden und überwältigenden Angriff auf die deutschen Truppen, die im heutigen Polen stationiert waren, und trieb sie mit einer Geschwindigkeit von 50 bis 70 Kilometern pro Tag bis jenseits der Oder, wo sie Ende Januar eintraf. Am 19. Januar starteten sie einen Angriff auf Schlesien, und am selben Tag wurde die Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Breslau angeordnet. Am 13. Februar umzingelten die Russen Wrocław.

Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, dass der goldene Zug mit großer Wahrscheinlichkeit nicht im Mai, sondern irgendwann zwischen dem 19. Januar und dem 13. Februar (wahrscheinlich Ende Januar) abgefahren ist. Es ist davon auszugehen, dass an diesem 19. Januar noch nichts vorbereitet war, denn jeder, der die Evakuierung auch nur erwähnte, hätte riskiert, des Defätismus bezichtigt zu werden, was im Reich eine fast sofortige Hinrichtung durch Erschießen bedeutete. Offiziell konnte also erst gepackt werden, nachdem der schlesische Gauleiter Karl Hanke am 19. Januar 1945 die Zwangsevakuierung des größten Teils der Zivilbevölkerung der Stadt angeordnet hatte. Es kann davon ausgegangen werden, dass es einige Zeit dauerte, 300 Tonnen Wertgegenstände zu sammeln und zu verladen (selbst unter Eile und Stress). Damit sind wir bei Ende Januar, spätestens aber in den ersten Februartagen 1945. Sehr wahrscheinlich nicht nach dem 13. Februar, als die Stadt umzingelt war. Es ist mehr als unwahrscheinlich, dass ein Zug eine von einer erobernden Armee umzingelte Stadt verlassen konnte. Vielleicht wäre ein Auto oder eine Infanterieeinheit durchgeschlüpft, aber ein Dampfzug (wenn auch ein gepanzerter), der Rauch und Dampf ausstößt und auf Schienen fahren muss, hätte es wahrscheinlich nicht durch die Umzingelung geschafft. Vratislav mag sich bis zum 6. Mai gewehrt haben, aber der Schatzzug verließ die belagerte Stadt nicht, obwohl die russischen Divisionen die Stadt umzingelten.

Normalerweise wird der Schutz solcher Werttransporte von einer Spezialeinheit aus 100 Prozent ausgebildeten und zuverlässig loyalen Soldaten übernommen, was im Falle Deutschlands sicherlich eine SS-Einheit bedeutete. Diese stand offenbar nicht zur Verfügung, so dass eine reguläre Wehrmachtseinheit mit dem Schutz des Zuges beauftragt wurde, zu der auch der Soldat gehörte, der später die Aussage am Sterbebett machte.

Wohin sollte der Zug ursprünglich fahren? In den verfügbaren Quellen wird immer wieder das Wort Berlin genannt, aber das stimmt vielleicht gar nicht. Der Soldat, von dem die Information stammt, hat sicher nicht an den Kommandositzungen teilgenommen. Sie waren auf der Flucht vor der Roten Armee aus dem Osten, also nahm er logischerweise an, dass sie nach Berlin als dem Herzen Deutschlands fahren würden. Wir wissen aber bereits, dass zu diesem Zeitpunkt (oder kurz danach) die Wertsachen im Gegenteil aus Berlin evakuiert wurdenin das Kalibergwerk Merkers in Bayern evakuiert wurden, wohin im März 1945 mehrere Waggonladungen mit Gold und Geld gebracht wurden. In der Regel wurden die Wertsachen zu dieser Zeit auch zur Alpenfestung transportiert, die möglicherweise das Endziel des Zuges war. Die Durchquerung des Protektorats verlief ereignislos, Böhmen war friedlich und (im Vergleich zu Polen) war die Partisanenbewegung schwach.in der ersten Aprilhälfte 1945 durchquerten die deutschen Truppen Böhmen ohne Probleme) und konnte den Panzerzug nicht bedrohen. Schwierigkeiten waren nur in Südböhmen und Österreich im Zusammenhang mit Überfällen amerikanischer "Boilermaker" zu erwarten, die es gezielt auf Züge abgesehen hatten. Es ist aber auch möglich, dass der Zug kein Ziel hatte, als er aus Breslau floh. Er musste sofort geräumt werden, denn die russischen Panzer waren in vollem Gange und hätten jeden Tag eintreffen können. Am Himmel standen russische Kampfflugzeuge, die auf alles schossen, was sich bewegte, und deren Kanonen die Panzerung der Panzer ebenso sicher durchschlugen wie die Kessel der Lokomotiven. Die logische Sofort- und Übergangslösung bestand also darin, die etwa 70 Meilen nach Ksiaz zu fahren und dort den Zug im Tunnel vor den Flugzeugen zu verstecken und auf weitere Befehle zu warten. Denn in den Wirren der russischen Offensive in Berlin gab es wohl niemanden, der die Kampf- und Einsatzbefehle klar formulieren konnte.Befehle - wann und wo auf welches Gleis fahren, wo Kohle für die Lokomotive besorgen, wo Lebensmittel für die Soldaten besorgen usw.

Unterschwellig drängt sich in der Erzählung der Gedanke auf, dass der Zug mit seiner Ladung an Wertgegenständen in Ksiaz ankam, das menschenleer und leer war und daher von derDer Zugführer und die Sicherheitskräfte des Zuges versteckten die wertvolle Fracht sicher und ohne Zeugen im Tunnel unter der Burg und sprengten und verminten das Tunnelportal an der Abzweigung von der Hauptstrecke.

Es lässt sich jedoch leicht nachweisen, dass dies nicht der Fall war.

Ksiaz war ein Lieblingsschloss von Himmler und Hitler. Das Schloss wurde 1939 von seinen ursprünglichen Besitzern beschlagnahmt - übrigens lag Ksiaz damals auf deutschem Gebiet, nicht auf polnischem - Polen bekam das Gebiet erst nach dem Krieg - siehe zum Beispiel die Karte hier:

https://mavink.com/post/8E5788E794A8922F60FB68E2D5C026368AAM055691/historicke-mapy-evropy

Die paramilitärische NS-Organisation "Todt" zieht bereits 1941 in das Schloss Książ ein, intensive Arbeiten sind im Gange, wahrscheinlich wird hier eines der Hauptquartiere Hitlers vorbereitet.

In dieser Zeit werden auch unterirdische Tunnel unter dem Schloss und dem Ehrenhof mit einem 40 Meter tiefen Aufzugsschacht vor dem Hauptportal gebaut.

In dieser Zeit wird auch ein Tunnel für die Eisenbahn gebaut, damit Hitler mit dem Zug zum Aufzug fahren kann, der ihn direkt zum Eingang des Schlosses bringen wird. Die Bedeutung der unterirdischen Anlage und des Schlosses wird durch die Tatsache belegt, dass die Deutschen Anfang 1945 die Arbeiten einstellten, viele Gefangene hier starben (bis zu 50.000 wurden eingesetzt) und die Arbeiten fortgesetzt wurden. Die Bauarbeiten standen unter der Aufsicht des Rüstungsministers Albert Speer. Auf direkten Befehl Hitlers wurden die Arbeiten im Januar 1945 wieder aufgenommen, aber erst beendet, als sich die Front näherte und die Russen in Reichweite waren. Die Russen besetzten Ksiaz erst am 8. Mai und sprengten später einen Teil der Anlage.

Der Zeitunterschied zwischen dem 13. Februar (Einkreisung von Breslau) und dem 8. Mai (Eintreffen der Roten Armee in Ksiaz) ist recht groß (über 80 Tage), aber erklärbar. Für die Russen war Berlin der Joker, und sie stürzten sich darauf und schrieben "Nach Berlin"-Schilder auf ihre Panzer. Ein Nest im Eulengebirge schien sie nicht sonderlich zu interessieren. Die Hauptangriffslinien sind hier zu sehen:

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:%D0%92%D0%B8%D1%81%D0%BB%D0%BE-%D0%9E%D0%B4%D0%B5%D1%80%D1%81%D0%BA%D0%B0%D1%8F_%D0%BE%D0%BF%D0%B5%D1%80%D0%B0%D1%86%D0%B8%D1%8F.jpg

Glaubt wirklich jemand, dass die SS in diesen 80 Tagen einen Zug voller Gold in den Tunneln unter der Ksiaz abgestellt hat und nichts unternommen hat? Glaubt wirklich jemand, dass sich in der Zwischenzeit irgendein General in Berlin nicht um die Situation gekümmert hat? Der Soldat, der den Zug eskortierte, darf nichts davon gewusst haben, sein letzter Kontakt mit dem Zug war, als sie ihn unterirdisch abstellten und den Schutz des Zuges an eine SS-Einheit übergaben (es gab viele, viele von ihnen) und er anscheinend in die Hände eines Steinschlosses gelegt und zum Kampf an die Front geschickt wurde. Und dieser kleine Soldat behielt in seinem Gedächtnis die Erinnerung an den riesigen Schatz, den er zuletzt im Zug in dem unterirdischen Tunnel unter der Burg Ksiaz gesehen hatte.

Wo könnte der Schatz aus Ksiaz zurückgebracht worden sein? Denn in diesem Tunnel ist er sicher nicht geblieben.

Die winzige Spur führte nach Böhmen, denn das war die einzige Richtung, die Sinn machte. Böhmen war zu dieser Zeit friedlich und sicher, der Aufstand begann erst im April. Das Hauptquartier des Kommandos der Gruppe Mitte unter dem Kommando von General - später Feldmarschall - Ferdinand Schörner zog in den Kurort Velichovka, nicht weit von Ksiaz entfernt. Letztere verfügte auch bei Kriegsende über eine nicht gerade kleine Truppe. Schörners Armee zählte damals etwa 900.000 Soldaten. "Sie verfügte über etwa 9.400 Geschütze und Mörser, 2.400 Panzer und über 1.000 Flugzeuge".

https://radiozurnal.rozhlas.cz/polni-marsal-schorner-se-o-kapitulaci-dozvedel-ve-velichovkach-6263432?nonmob=1).

Schörners Stab zählte über dreitausend Mann, und sein Stabszug war im nahen Jaroměř abgestellt. Von Velichovka nach Ksiaz sind es 90 Kilometer auf der Straße, wahrscheinlich sogar noch weniger auf der Schiene. Hätte Schörner den Zug voller Schätze, über die er verfügte, unbemerkt lassen können? Denn die Kommunikation funktionierte, und die Berichte aus Ksiazha erreichten regelmäßig und sicher Hitlers Bunker in Berlin.

Wir haben ein direktes Zeugnis zur Hand. Der Krimiautor Arnošt Vašíček soll einen Zeugen getroffen haben, der Beweise dafür hat, dass der Goldzug das Gebiet des damaligen Protektorats erreichte.

https://www.tyden.cz/rubriky/domaci/hledany-zlaty-vlak-nacistu-mozna-dojel-az-do-cech_394977.html

Immerhin nahmen die Deutschen auch eine seltene Pferdezucht aus Ksiaz mit - und das Gold würden sie unter der Erde lassen?

"1945 wurde beschlossen, die Hengste aus Ksiazha in das sächsische Gestüt Moritzburg zu evakuieren. Der Transport begann am 5. März, doch das Ziel war das Protektorat Böhmen und Mähren."

https://pametni-mince.cz/pametni-razby/katalog/katalog-razby/stado-ksiaz

Zusammenfassung

Angenommene Tatsache aufgrund von Indizien und bekannten Informationen.

Nach dem Angriff der Roten Armee auf der anderen Seite der Weichsel kam es in Schlesien zu einer Panik, und das Gold, die Wertsachen, die Kunstwerke und das Bargeld aus Breslau wurden im Zug verstaut und irgendwann nach dem 19. Januar in den Tunnel unter der Ksiaz-Burg evakuiert. Ein Soldat, dessen Namen wir nicht kennen, war ebenfalls Mitglied der Zugsicherungseinheit und gab später auf dem Sterbebett eine Erklärung ab.

Der Schutz des versteckt stehenden Zuges wurde von der Ksiaz-Garnison (vermutlich SS-Angehörige) übernommen, und die Militärwachen aus Wrocław wurden mit anderen Aufgaben betraut.

Die Information über den Zug mit den wertvollen Depots wurde nach Berlin weitergeleitet. Dort wurde der Weitertransport und der Schutz des Zuges professionell vorbereitet. Irgendwann in den folgenden Wochen verließ der Zug den Untergrund von Ksiaz und fuhr unter dem Schutz der Armee von General Schö nach Jaroměř.Schörner (bzw. sein Stellvertreter, denn Schörner traf erst am 15. April 1945 aus Hitlers Hauptquartier in Velichovka ein, und der Zug kam wahrscheinlich schon früher dort an).

Das weitere Schicksal des Schatzes (oder seines wertvollsten Teils) ist kompliziert und ich werde es in einem zukünftigen Blog beschreiben.

Schlussfolgerung

Es ist natürlich sehr gut möglich, dass ich mich irre und der Zug sich noch immer in der unterirdischen Burg befindet. Der Zug kann den gesamten Schatz enthalten, oder den Schatz ohne seine wertvollsten Teile. Es könnte sein, dass die Gleise durch Bombenangriffe oder Guerilla-Aktionen beschädigt wurden oder dass ein technischer Defekt an der Lokomotive es unmöglich machte, den Zug zu bewegen. In einem solchen Fall könnte es durchaus sein, dass nur die wertvollsten Teile des Schatzes (Gold, Diamanten) abtransportiert wurden und der Rest (Statuen, Kunstwerke) noch vorhanden ist.

Wenn jemand nach dem Schatz im goldenen Zug suchen möchte, kann er jederzeit zum Schloss Ksiaz fahren. Es liegt 200 Kilometer und drei Autostunden von Prag entfernt. Das Schloss selbst ist wunderschön - man nennt es zu Recht das polnische Versailles. Im Rahmen der Besichtigungstouren gibt es eine Führung durch den nationalsozialistischen Untergrund, die sich auf jeden Fall lohnt. Allerdings gibt es in so einem riesigen Monument kein Infozentrum, und die Dame am Ticketschalter sprach nur Polnisch. Wir versuchten vergeblich, ihr auf Tschechisch, Slowakisch, Polnisch, Russisch, Englisch und Deutsch zu erklären, dass wir keine Eintrittskarte für heute, sondern für morgen wollten. Es dauerte eine Viertelstunde, und schließlich musste ein zufälliger Besucher bei der Übersetzung helfen. Ich empfehle also, zuerst mit Google zu übersetzen, was man auf Polnisch will, und dann zu versuchen, ein Ticket zu kaufen.

Die Umgebung des Schlosses ist ebenfalls wunderschön und bietet weitere Attraktionen. Sicherlich ist es besser, in einer so schönen und sicheren Umgebung nach einem Schatz zu suchen, als in der Karibik oder auf den Seychellen mit einem Spaten in der Hitze zwischen Schwärmen von Moskitos und giftigen Schlangen nach dem Schatz von Kapitän Kidd zu jagen.

Zum Suchen braucht man nicht einmal eine Schaufel oder Spitzhacke. Ein Zug von 100 oder 150 Metern Länge, noch dazu gepanzert, stellt einen erheblichen Eingriff in die Physik der darunter liegenden Böden und Gesteine dar. Natürlich denkt der Laie zuerst an GPR (Ground Penetrating Radar) und Magnetometer. Diese Methoden wurden von Schürfern bereits eingesetzt, allerdings bisher ohne Erfolg. Von den zerstörungsfreien Methoden wurden zum Beispiel die Methoden des elektrischen Widerstands noch nicht eingesetzt. Stahl (nicht nur Eisenbahnschienen, sondern vielleicht auch Gleise) hat einen viel geringeren spezifischen elektrischen Widerstand (und eine höhere Leitfähigkeit) als der Boden (auch wenn er wasserführend ist), so dass einige Ergebnisse erzielt werden könnten. Oh, und ein paar Multikabel (oder ein paar Elektroden und ein Stück Kabel) passen gut in den Kofferraum eines Pkws. Und da es sich um eine zerstörungsfreie Methode handelt, dürfte es keine vernünftigen Argumente gegen ihre Anwendung geben. Dasselbe gilt für die Refraktionsseismik, da die Tunnelauskleidung (oder sogar die Gleise und der Zug) eine wesentlich höhere seismische Wellengeschwindigkeit aufweisen. Ein professioneller Geophysiker könnte an viele andere Dinge denken.

Den eigentlichen Tunnel kann man mit Geophysik nicht finden, die Suche nach dem leeren Raum ist eine der schwierigsten (und oft unmöglichen) Aufgaben der Geophysik.

Wenn jemand den Sprung wagt, wünsche ich ihm eine gute Jagd.

Bürde

Der Artikel ist in die folgenden Kategorien eingereiht:

Kommentare

Parádní článek, přečetl jsem jej jedním dechem a těším se na pokračování.

Toto letí, to je už skoro 9 let, co přišlo to oznámení, že se podařilo vlak najít... Si vzpomínám, jak jsem v práci četl online reportáž ohledně toho hledání a mám pocit, jakoby to bylo včera :-D

Jinak to tvoje zhodnocení odjezdu toho vlaku a ostatní věci, jak v článku uvádíš, tak má to logiku a osobně se k tomu taky přikláním.

parádní článek,tyhle "záhady" mám rád ;-) 8-)
u nás máme taky jednu,mám to tam pouhých 10 km,byl jsem tam už několikrát a myslím že ne jenom já.. :-D :-D :-D
http://www.zanikleobce.cz/index.php?detail=1447211

Prozradím vám tajemství.
Vlak dorazil až do jedné obce na Plzeňsku a poté byl ukryt v podzemní propojovací štole mezi fabrikou a kaolinovým dolem.
V "klidu" tam odpočívá dodnes.
Díky pozdějšímu rozhodnutí soudruhů došlo k zatopení Severní a Jižní jámy chemickým "svinstvem", čímž došlo, že tento toxický mix otrávil veškerou podzemní vodu v okruhu několika km. Buhužel došlo i k zatopení ukrytého vlaku a tak vše krom zlata a diamantů podlehlo zkáze.

S ohledem na obrovskou masu tekutého toxického mixu v Jižním odklizu, nelze provést jakýkoliv průnik do štoly. ;-)

Já vám taky prozradím tajemství: žádný vlak s poklady není a ta částka taky nesouhlasí :-D

JackWhite - jestli byl ukryt v podzemní propojovací štole mezi fabrikou a kaolinovým dolem, tak to musel být hlubinný kaolinový důl, a ten je na Plzeňsku v Nevřeni, co teda vím, o dalším jiném teda nevím.

Pěkný den ,
také jsem slyšel od pamětníků , že v dubnu 45 dorazil do Kaplice vlak s několika vagony.
Následně byl urychleně přeložen do přistavených nákladních vozidel. Tyto naložené vozy mizely i s černým doprovodem někde v Novohradkách. Naposledy byly spatřeny u Malont. Tam jejich stopa mizí.
Traduje se , že to dojelo do Stříbrných Hutí a tam auta i s obsahem končí. ;-)

Ta částka fakt nesouhlasí. Už sem ty zlatý cihly doma několikrát přepočítával a převažoval a sekli se o 50 kilo...🤔😁🤣🤣🤣

Taky mám rád tyhle tajnosti...🙂👍

To Erich
To je zajímavá informace a docela zapadá do pokračování příběhu. Zabývám se stopováním (nejenom) toho zlata přes Čechy až do konečného úkrytu už dost let, jenomže to je velice komplikovaný příběh propojený s mnoha dalšími. To pokračování napíšu, ale až časem, nejdříve nějaké analyticky snadnější příběhy. Příště patrně vypustím analýzu co se stalo s Rommelovým pokladem u břehů Korsiky - tedy pokud o to bude mít admin zájem, jako že předběžně mi napsal, že ano.

Pěkné čtení. Mně by stačil ten vagon s diamanty, sochy a obrazy bych neměla kam dát :-)

burden - první vstup na půdu LP (pokud to není nějaká reinkarnace), první článek a hned tak obsáhlý. To vážně zírám. Článek je psán poměrně nezvykle a je opravdu dlouhý. Na konci jsem nevěděl, co jsem vlastně četl na začátku, proto jsem ho musel číst 2x za sebou. Ale jinak velmi, velmi zajímavé téma.

Vlak hledat nepůjdu, neb peníze kazí karakter.
A s tím překladem - stačí použít moderní telefonní aparát s překladačem. Zvolím cílový jazyk, česky do aparátu zablekotám a z aparátu to zablekotá polsky, somálsky, persky, maorsky, čínsky, japonsky...., prostě dle libosti. Nechme práci strojům ;-)

Romane přesně tak, peníze kazí charakter a tak už chápu, že náš stát nechce, abychom si kazili charaktery, tak pokud možno raději všechno schlamstne, co se týče nálezů :-D

Čau Marky ;-)
Jářku..., myslí to s námi zkrátka dobře a pečují o naše zdraví.

@V-D: Marky velice se pleteš
Každý kaolinový důl - lom začal hezky z povrchu, většinou o rozměru 20 x 20 m a postupně do určité hloubky, následně se razily chodby do boků a ty už byly pod zemí.
Do Nevřeně nikdy nevedla železnice a ani vlečka, ale do H. Břízy železnice vede a hlavně vede-vedla vlečka jak do Šamotky, tak i do Flísky a za ní v lese cca 1 km je Jižní odkliz a kousek dál je Severní. Oba tyto lomy byly propojeny podzemními štolami, mohu v případě zájmu ukázat přímo v terénu.
Štolu mezi Jižní jámou (odkliz) a Flískou (bývalá keramička), tak to přesně nemohu sloužit i když je tam linie propadlin, tady by se muselo hledat v archivu.

Ano Romane, myslí to s námi dobře :-D

JackWhite - děkuji za upřesnění, co se týče těch kaolinových dolů. Ono vycházel jsem z dostupných informací na netu a ne z vlastní zkušenosti ;-)
Ovšem stejně, pokud by byla zatopena podzemní propojovací chodba mezi fabrikou a kaolinovým dolem, tak si nějak nedokážu představit, že by se tam vešla vlaková souprava.
Tady na Ostravsku je plno dolů, ale v žádné propojovací chodbě bys tohle neschoval, jelikož nejdříve jde šachta dolů a pak jdou štoly po patrech a u toho kaolinového dolu, jakože by vlak sjel postupně z úrovně země do podzemí? Pod jakým úhlem, aby to bylo proveditelné?
Ano, do hory, ve které by se něco těžilo, to si dovedu představit, ale jak bys to pak zatopil?
Tím ovšem nevylučuji vůbec to tvoje tvrzení, jen uvažuji takhle v diskuzi ;-)

Parádní článek
;-)

Děkuji za pěkné počteníčko, samozřejmě jako většina tady jsem o tom vlaku ledacos četl,a jedno je jistý. S určitostí neví nikdo nic ,a to je na tom to nejlepší. Pokud tam někde je ,a někdo ho najde tak to bude pěkná hauptrefa.💰💰💰😄😄😄🫣😮😸

Moc pěkny počtení 👍

Pěkný počtení, taky jsem to sledoval, když ten nález ohlásili. Ale jedna zásadní otázka. Myslíte si že třeba někdo nezaspíval aby si třeba nějakej esesák nezachránil kejhák? Nebo že by po tom nešli rusáci či amíci a zdali bychom se vůbec něco dozvěděli kdyby se takový kořisti zmocnili už jen z politických důvodů? Myslim že měli daleko věčí páky v podobě prostého života aby se dobrali lokalizace. Nechce se mi věřit že by byl někdo natolik loajální aby se nechal kvůli tomu třeba zprovodit ze světa i se svoji rodinou. Nebo že by se nějakej přeživší v době míru nepokusil vlak s příslibem nálezného lokalizovat. Tohle jediný mi na tom celém smrdí...

Lucky, ty samé otázky mě taky napadají.

Takže je třeba možné, že někdy po válce se v tichosti celý náklad ztratil ;-)

Ono taky nemálo esesáků dožilo ve velkém bohatství v brazílii o:-) Nebo kdyby to našli amíci, tak by jistě neriskovali roztržku s ruskem, který by jistě ten náklad nárokovali. Politika je stvinstvo i v době míru, natož válce. Ale třeba fakt opravdu někde leží, ale hádam že to bude probouzet ze spaní nejednoho hledače dávno po nás :-D

@V-D: Marky, pokud to nemáš daleko, zajeď se do Nevřeně podívat a to nejen do zbytku podzemí, ale i na povrch, kde uvidíš velikost důlního systému.
Jo a je nutné se dopředu ohlásit.

JackWhite - právě z Ostravy to mám celkem daleko, ale chystám se do Čech, takže bych to možná spojil. Ale každopádně díky za tip.

Jestli chcete vědět kde je vlak se zlatem a diamanty co se těsně před koncem války ztratil,našel jsem ho ))))) https://www.bombuj.si/online-film-napoleonsskjolin-2023

Beitrag hinzufügen

Um einen Beitrag hinzuzufügen, müssen Sie sich anmelden. Wenn Sie noch kein Konto auf dieser Webseite haben, registrieren Sie sich.

↑ Zurück nach oben + Mehr sehen

Nach oben