Ein wichtiges Zentrum des Großmährischen Reiches

Kategorien: Funde und Rettungsuntersuchungen in Tschechien

Der Schädel eines Bisons und eine keltische Eisennadel wurden von Archäologen in Brno-Líšeň entdeckt. Sie erforschen den Ort, an dem sich eines der wichtigsten Zentren des Großmährischen Reiches befand. Die Burg von Staré Zámky birgt noch heute Schätze.

Der Ort war vom Ende des Neolithikums bis zum Beginn des elften Jahrhunderts bewohnt. Aufgrund ihrer Lage war sie eines der wichtigsten Zentren des Großmährischen Reiches. Sie befand sich an der Schnittstelle zwischen dem Zentralgebiet des Reiches und den Eisenhütten im Mährischen Karst. Die Burg von Staré Zámky kann sogar als Vorläufer von Brünn selbst betrachtet werden.

Die Archäologen haben viele interessante Gegenstände aus der Jungsteinzeit gefunden. So zum Beispiel eine neunzehn Zentimeter lange Sichel aus einem einzigen Stück plattenförmiger Hornblende, deren Rohmaterial in der Nähe der bayerischen Stadt Baiersdorf, westlich von Regensburg, zu finden ist.

Darüber hinaus haben Archäologen Hornwerkzeuge aus Zentralpolen entdeckt. Zum Beispiel ein Schaber aus gesprenkelter Hornblende aus Świeciechów oder zwei Äxte aus gebänderter Hornblende aus den prähistorischen Bergwerken in Krzemionki.

In einem Graben für einen Abwasserkanal fanden Archäologen einen Teil eines versteinerten Tierschädels, der zu einem Bison gehörte. "Der Gesichtsteil war um 90 Grad gedreht, so dass er im Gegensatz zum Schädelteil auf der Seite lag. Der Schädel war etwa 80 Zentimeter lang, mit einem erhaltenen Horn von etwa 50 Zentimetern Länge. Dieser Bison könnte vor 150 bis 200 Tausend Jahren gelebt haben und war etwa ein Drittel größer als der moderne Bison", so der Archäologe Jiří Zubalík.

Er fügte hinzu, dass die meisten Funde in einem kleinen Bereich in der südöstlichen Ecke des Geländes, in den zukünftigen Gärten zweier Häuser, gefunden wurden.

František Elpl schrieb 1904 in seinem Buch über Märchen und Sagen aus Lišná u Brna sogar über den Schatz, der in Staré Zámce versteckt sein soll.

"Man sagt, dass dort ein großer Schatz versteckt sein soll. Und wer würde am Karfreitag zum Alten Schloss gehen, sagen sie, um dort anzukommen, wenn die Barke singt?...und wenn er dort graben würde, wo die Flamme brennt, würde er den Schatz finden. Sie sagen, es ist in einer Eisenkiste, zu schwer, zu tief in der Erde. Wenn er sie herausziehen und aufbrechen könnte, bevor die Passion zu Ende ist, wäre es gut. Das Geld würde ihm gehören", heißt es in dem Buch.

Im Jahr 1966 wurde die Stätte unter dem Namen Staré Zámky u Líšně zum staatlichen archäologischen Schutzgebiet erklärt. Seit 1989 ist es ein archäologisches Schutzgebiet.

Der erste, der hier archäologische Funde machte, war Graf Richard Belcredi, ein österreichischer Politiker aus dem mährischen Zweig einer ursprünglich italienischen Adelsfamilie. Die Tatsache, dass Archäologen immer wieder hierher zurückkehren, beweist, dass es sich um einen interessanten Ort handelt.

Quellen: www.uapp.cz, www.brno-lisen.cz

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Kommentare

Upřesnění
V průběhu loňského podzimu proběhla také první etapa záchranného archeologického výzkumu vyvolaného stavbou rodinných domů na ulici Houbařská v Brně-Líšni. Výzkum zaznamenal pozůstatky pravěkého, keltského a slovanského osídlení, o kterém bude řeč v jednom z příštích příspěvků. V průběhu hloubení výkopu pro kanalizaci narazili ve stěně jámy v hloubce přes 2 metry stavební dělníci na část zkamenělé zvířecí lebky se zuby.
https://www.uapp.cz/aktuality/brno-lisen-okr-brno-mesto

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