Einzigartige, in Deutschland entdeckte 2 800 Jahre alte Schwerter belegen den Technologiesprung der Hallstattzeit

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In der bayerischen Stadt Andechs im Landkreis Starnberg wurden zwei äußerst seltene Schwerter aus der frühen Eisenzeit entdeckt. Sie stammen aus dem 8. Jahrhundert v. Chr. und sind ein erstaunliches Zeugnis für die Entwicklung der Waffen zwischen der Bronze- und der Eisenzeit. Sie gehören zu den ältesten je in Süddeutschland entdeckten Eisenschwertern.

Die Waffen wurden im März beim Bau einer neuen Feuerwache entdeckt. Kaum hatten die Arbeiter mit den Ausgrabungen begonnen, stießen sie nur etwa 40 cm unter der Oberfläche auf zwei Schwerter und Fragmente von drei Keramikgefäßen. Die Gegenstände waren Teil der Grabbeigaben. Die Schwerter befanden sich in einem separaten Grab zusammen mit den verbrannten Überresten, die ursprünglich in einem Bio-Beutel oder einem Holzbehälter untergebracht waren. Weitere sechs Gräber mit einer Fülle von Ausrüstungsgegenständen, darunter Nadeln und Bronzeschmuck, wurden an der Fundstelle gefunden.

Die Schwerter sind 76 cm und 66 cm lang und jeweils sechs Zentimeter breit. Während die kürzere Waffe wahrscheinlich hauptsächlich als Stichwaffe im Kampf Mann gegen Mann verwendet wurde, war die längere und schwererelänger war eher als Stich- und Hiebwaffe geeignet, die von oben - zum Beispiel vom Pferd aus - geführt werden konnte. Sie stellen eine wichtige Übergangsperiode zwischen bronzezeitlichen und früheisenzeitlichen Waffen dar.

Obwohl beide aus Eisen gefertigt sind, hat das ältere die Form und den Stil eines typischen Bronzeschwerts. Das etwas jüngere Schwert wurde bereits in einem Design hergestellt, das die Vorteile eines stärkeren und stabileren Metalls nutzt: "Diese beiden Schwerter sind der Beweis für eine technologische Evolution. Sie erzählen uns von den Anfängen der Eisenverarbeitung und geben uns Aufschluss über die Entwicklung der Waffentechnik", erklärt Generalkonservator Prof. Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege.

Ein Restauratorenteam des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege in München reinigte die Schwerter mit Hilfe der Mikrofeinstrahltechnik und untersuchte ihre Struktur im Detail. Die Klingen sind stellenweise stark korrodiert und organische Teile des Griffs fehlen. Allerdings konnten die Restauratoren an einem der Griffe schwache Spuren von Horn erkennen. Zwei der vier Nieten, mit denen die Hornplatten am Griff befestigt waren, sind noch vorhanden.

Da an dem anderen Schwert keine derartigen Befestigungsreste zu sehen sind, gehen Restauratoren und Archäologen davon aus, dass der Griff mit Harzkleber befestigt wurde. Außerdem fanden sich an beiden Klingen Reste eines mehrlagigen Stoffgeflechts sowie Reste der Schnur, mit der das Schwert an mehreren Stellen umwickelt war. Die Waffen wurden wahrscheinlich in Tücher gewickelt und zu den Toten gelegt.

"Es besteht kein Zweifel, dass Gräber mit Schwertern die regionale Elite auszeichnen, zu deren Statussymbolen die modernsten Waffen der Zeit gehörten", so der Archäologe Dr. Jochen Haberstroh vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, der die Ausgrabung leitete.

Roman Nemec

Quellen: archaeologie-online.de


Schwert aus der frühen Eisenzeit


Stoffreste auf der Klinge des Schwertes mit erkennbaren Knoten und Fransen


Schwert aus der Eisenzeit


Näpfchenförmige Nadel

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Kommentare

Pěkný příspěvek, díky. Toto mi zahoukat pod cívkou, tak mě vezou :-)

Meče z 8. stol. př. Kr. nemůžou být z mladší doby železné. Ale jinak pěkné.

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