6. 8. 2003 Kalendarium

6 Aug 2003 Silbermünzen aus dem Besitz der Familie Luther

Kategorien: Kalendarium , Nálezy nejenom s detektorem v západní Evropě

Mehr als 160 seltene Silbermünzen wurden vor achtzehn Jahren von Archäologen in Mansfeld in Ostdeutschland entdeckt. Man behauptete, sie gehörten zur Familie des Reformators und katholischen Priesters Martin Luther.

Der Schatz wurde in der Abfallgrube des Hauses gefunden, in dem Luther seine Kindheit verbrachte. Dem Archäologen Harald Meller zufolge sind die Münzen sehr selten und der Fund deutet darauf hin, dass der Begründer des Protestantismus in einer sehr wohlhabenden Familie lebte. Das Haus wurde 1491 von seinem Vater Hans gekauft.

Die älteste gefundene Silbermünze stammt aus dem Jahr 1500. Wie die Münzen in die Abwassergrube gelangt sind, bleibt ein Rätsel. "Damals konnte man für einen Fenik fünf Eier und für zwanzig Feniks eine Gans kaufen", so der Archäologe Harald Meller.

Beim Bau einer neuen Straße stießen die Arbeiter auf die Klärgrube. Neben Münzen fanden die Archäologen auch eine große Anzahl von Schweine- und Hühnerknochen. Außerdem fanden sich Glas- und Keramikscherben. Zu den interessanten Funden gehören auch Tonmurmeln, die offenbar dem kleinen Luther gehörten. Die Archäologen erwähnten auch den Fingerhut, der von seiner Mutter gefunden wurde.

"Sie sind ein weiterer klarer Beweis dafür, dass die Familie Luther gut gegessen und gelebt hat", sagte Stefan Rhein, Vorsitzender der Luther-Stiftung.

Martin Luther war Professor für Philosophie und Theologie in Wittemberg und Erfurt. Im Jahr 1517 sprach er sich öffentlich gegen den Ablasshandel und andere kirchliche Ungerechtigkeiten aus, musste dann aber auf die Wartburg flüchten und seine Proteste mäßigen. Am letzten Oktobertag des Jahres 1517 nagelte er sogar seine Thesen an die Kirchentür in Wittenberg und lud alle, die mit ihm nicht einverstanden waren, zu einer öffentlichen Disputation ein. Dieser Durchbruch wird als die Geburtsstunde des Protestantismus bezeichnet.

Luthers Lehren verbreiteten sich rasch in allen Gesellschaftsschichten und radikalisierten sich. Als 1525 die radikalsten Schichten einen von Luthers Anhänger Thomas Münzer angeführten Bauernkrieg provozierten, stellte sich Luther auf die Seite der Fürsten.

Er verkündete, dass die Bibel die oberste Autorität sein sollte und dass jeder Gläubige den Weg zu Gott in sich selbst suchen sollte, indem er sie liest. Seine Predigten hatten einen erheblichen Einfluss auf die humanistisch gesinnten Gelehrten der europäischen Länder. Aus ihnen ging schließlich die protestantische Religion und ihr lutherischer Zweig hervor.

Quellen: www.bbc.com, www.novinky.cz, Jiří Černý: Malé dějiny lingvistiky, www.mansfeld.eu

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