Äußerst seltenes königliches Siegel und Zehntausende von Artefakten aus der Ming-Dynastie in China gefunden

Das goldene Siegel eines Prinzen der Ming-Dynastie wurde von Archäologen auf einem Schlachtfeld aus dem 17. Jahrhundert in der Nähe des Minjiang-Flusses in der südwestchinesischen Provinz Sichuan entdeckt. Das Siegel ist aus massivem, hochwertigem Gold gefertigt. Es ist der erste Fund dieser Art in China und nach Ansicht der Archäologen von unschätzbarem Wert.

Die Legende besagt, dass ein Schiff mit Gold, Silber, kostbarem Schmuck und Wertgegenständen aus der Sammlung von Zhang Xianzhong, einem Bauern, der sich der Regierung widersetzte und 1644 die Macht in der Region übernahm, während einer Schlacht an der Stelle der heutigen Ausgrabung gesunken ist. Dass es sich dabei nicht um eine bloße Legende, sondern um ein reales Ereignis handelt, wurde kürzlich bestätigt, als die historisch bedeutsame Stätte Jiangkou Chenyin am Minjiang-Fluss organisiert und systematisch geplündert wurde.

Im Jahr 2016 tauchten auf dem Schwarzmarkt äußerst einzigartige Gold- und Silberartefakte aus der Ming-Dynastie auf. Daraufhin leitete die Polizei eine Untersuchung ein und deckte 10 organisierte Banden auf, verhaftete 70 Antiquitätenhändler und stellte Hunderte von Artefakten im Wert von mehr als 50 Millionen Kronen sicher. Bei anschließenden archäologischen Untersuchungen wurden allein im Jahr 2017 mehr als 10.000 Artefakte ausgegraben. In den folgenden zwei Jahren kamen 42.000 archäologische Objekte hinzu. Die letzte Ausgrabung fand zwischen Januar und April dieses Jahres statt und umfasste eine Fläche von 5.000 Quadratmetern.

Unter den Funden befanden sich Ohrringe, Ringe, Armbänder, Spangen, Edelsteine, Münzen, Barren und Ziergegenstände aus Gold und Silber. Eine der Goldmünzen ist als Medaillon mit dem Namen des Anführers der Bauernrebellen, Zhang Xianzhong (Gelber Tiger), ausgestellt, der sie einem seiner engsten Untergebenen für militärische Verdienste schenkte. Einige der gefundenen Silberbarren tragen auch die Zeichen von Zhangs kurzer Herrschaft (1644-1646).

Das kürzlich entdeckte Siegel hat eine quadratische Grundfläche mit einer Seitenlänge von 10 cm und einer Dicke von 3 cm. Der dekorative Griff des Siegels ist eine kunstvoll gestaltete Schildkröte. Das Material besteht aus hochreinem 95%igem Gold. Die Schriftzeichen des Siegels tragen die Inschrift "Shu Shi Zi Bao". Shu ist der zeitgenössische Name der Ming-Dynastie in der Provinz Sichuan, und "Shi Zi" ist der Titel des erstgeborenen Sohnes - des Erbprinzen.

Ein weiteres goldenes Siegel, das Zhang Xianzhong gehört, wurde zuvor in der Gegend gefunden. Sie wurde jedoch von einem Plünderer gefunden und an einen privaten Sammler verkauft. Es wurde 2016 von der Polizei beschlagnahmt. Der Griff in Form eines Tigers wurde von der Basis des Siegels abgebrochen. Das königliche Siegel aus dem diesjährigen Fund trägt ebenfalls die Spuren von Kerben und ist in mehrere Teile zerbrochen. Wahrscheinlich wurde es absichtlich beschädigt, bevor es in den Fluss gelangte.

Experten zufolge haben diese seltenen Artefakte über ihren Marktwert hinaus eine große archäologische Bedeutung und liefern wichtige Informationen über das Handwerk der Metall und Schmuck der Ming-Dynastie, die damalige Militärtechnik oder die staatliche Verwaltung während der schwierigen letzten Jahre der Herrschaft, als die Bauern unter der Führung von Zhang Xianzhong gegen die Regierung rebellierten.

Die diesjährige Ausgrabung am Minjiang-Fluss war die letzte. Nach der Konservierung wurden die Artefakte vorübergehend gelagert, bis ein neues Museum gebaut wird, das die gesamte umfangreiche Sammlung aufnehmen kann.

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Roman Nemec

Quellen: chinaplus.cri.cn, thehistoryblog.com, archaeologynewsnetwork.blogspot.com, news.cgtn.com