Dachs fand römischen Schatz

Während des letztjährigen Sturms Filomena in der Nähe von Grado in der spanischen Region Asturien schneite es stark und fror. Offenbar suchte der Dachs zu dieser Zeit in einer Höhle in der Nähe seines Baus verzweifelt nach Nahrung. Beim Ausheben eines der Löcher stieß er auf die größte Sammlung römischer Münzen, die jemals in Nordspanien entdeckt wurde.

Das Tier fand jedoch keine Verwendung für die alten Münzen und ließ sie vor seiner "Bude" verstreut liegen. Die ersten 90 Münzen wurden zufällig von einem Einheimischen, Robert Garcia, gefunden, als er die La Cuesta-Höhle erforschte. Der Fund wurde dem regionalen Archäologen Alfonso Fanjul Peraza gemeldet, der eine erste Ausgrabung durchführte, bei der insgesamt 209 römische Münzen aus dem 3. bis 5. Dies entspricht der spätrömischen Zeit, als Barbaren wie die Sueben, die 409 in das Gebiet eindrangen, auf die Iberische Halbinsel kamen.

"Als wir ankamen, fanden wir ein Loch, das auf die Dachsburg gerichtet war, und eine Menge Münzen auf dem Boden um das Loch herum", sagte Peraza gegenüber CNN. Der Archäologe glaubt, dass die Münzen von Flüchtlingen versteckt wurden, die sich in der Gegend versteckt hielten: "Wir glauben, dass die Münzen die soziale und politische Instabilität widerspiegeln, die mit dem Fall Roms und der Ankunft der Barbaren in Nordspanien einherging."

Experten zufolge wurden die Münzen hauptsächlich im ehemaligen Konstantinopel (heute Istanbul), im syrischen Antiochia und im griechischen Thessaloniki geprägt, eine weitere stammt aus London. Es handelt sich um den größten Schatz an römischen Münzen, der jemals in Nordspanien gefunden wurde. Andere Schätze wurden in den dichten Wäldern in der Nähe der Stadt Grada gefunden. In den 1930er Jahren wurden in diesem Gebiet 14 Goldmünzen aus der Regierungszeit des römischen Kaisers Konstantin I. (regierte von 306 bis 337 n. Chr.) entdeckt.

"Die Münzen werden derzeit gereinigt und nach ihrer Konservierung im Archäologischen Museum von Asturien ausgestellt", so Peraza, der in diesem Jahr weitere Ausgrabungen an der Fundstätte plant. "Wir haben das erste Depot entfernt, aber wir glauben, dass es noch viele weitere gibt. Es ist ein einzigartiger Moment, von dem man in seiner Jugend geträumt hat. Ein Moment, von dem man nie gedacht hätte, dass man ihn als Archäologe einmal erleben würde", sagte er.

Das von der Kulturabteilung der Provinz Asturien finanzierte Forschungsprojekt befindet sich in seiner ersten Phase. Die Archäologen hoffen, das Gebiet erneut besuchen zu können, um weitere Ausgrabungen durchzuführen, die das Verständnis derden Untergang des Römischen Reiches und den Aufstieg der mittelalterlichen Königreiche in Nordspanien. "Wir denken, dass das Gebiet ein idealer Ort ist, um mehr über die Menschen zu erfahren, die diesen Übergang erlebt haben", erklärte Peraza abschließend.

Aber ob hier noch ein Schatz verborgen ist, weiß vielleicht nur der alte Dachs...

Roman Nemec

Quellen: archaology.org, bbc.com, abc.net.au

Zwei Archäologen arbeiten direkt im Dachsbau der Höhle La Cuesta de Berció in Asturien.

Die Höhle La Cuesta de Berció mit dem untersuchten Schatz - die Höhle befindet sich etwa 16 m über dem Fluss Nalon

Einige der Münzen aus dem Dachsfund