Die letzten Jäger und Sammler

Kategorien: Funde und Rettungsuntersuchungen in Tschechien

Vom 12.10. bis 15.10. nahm ich an einer Revisionsuntersuchung des Felsüberhangs teil, der in den frühen 90er Jahren unprofessionell erforscht wurde. Ziel war es, die Stratigraphie im Detail zu dokumentieren und Proben für Datierungen und Pollenanalysen zu sammeln.

Geschichte des Gebiets

Die ersten spärlichen Hinweise auf eine Besiedlung der Region Kokořín stammen aus dem Alt- und Mittelpaläolithikum, d. h. aus der Zeit vor 100-500 Tausend Jahren. Davon zeugen ein Quarzitmeißel aus Kraví hora bei Srní und der Hügel Taubenstein bei Doksy mitmit der Entdeckung eines massiven retuschierten Feuersteinspeers und eines Feuersteinmeißels aus Mlýnský vrch bei Heřmaničky. Leider bot die zerklüftete und trockene Landschaft keine günstigen Bedingungen für eine Besiedlung, und so ist das folgende Jungpaläolithikum eher spärlich vertreten. Der wichtigste Fundort ist Sedlec-Hradsko, wo auf einem großen Sporn auf der Oberfläche einer frühmittelalterlichen Burg eine etwa 40 000 Jahre alte Siedlung gefunden wurde, die kulturell dem Aurignacien zugeordnet wird. Im Mesolithikum (9 700-5 500 v. Chr.), der Zeit der letzten Jäger und Sammler, ändert sich die Situation grundlegend. Wie in unseren anderen Sandsteinstädten nimmt die Besiedlung zu, wovon zahlreiche unter den Felsüberhängen zahlreiche Überreste in Form von kleinen Steinfragmenten und Werkzeugen, Knochenfragmenten oder auch nur Resten von Feuerstellen gefunden werden können. Die spätere Besiedlung mit ihrer agrarischen Lebensweise konzentrierte sich mehr auf die Niederungen der Regionen Mělník und Mladá Boleslav. Kokořínsko blieb jedoch nicht leer. Die wenigen Funde von Keramikscherben und geschliffenen Werkzeugen zeugen von der Anwesenheit einer Kultur mitund eneolithischer Keramik, aber die jüngere Bronzezeit ist relativ weit verbreitet. In diesen Perioden kann man jedoch wahrscheinlich nicht von einer kontinuierlichen und dichten Besiedlung sprechen, sondern eher von Hirten- oder Schürfaktivitäten.

Beschreibung der Fundstelle

Die Ausgrabung fand unter einem großen Überhang statt, der an der Kreuzung zweier Felsentäler liegt. Relativ zerstörerische Amateurausgrabungen mit unzureichender Dokumentation, die Anfang der 1990er Jahre durchgeführt wurden. Die Ausgrabungen reichen vom frühen und späten Mittelalter über die frühe Bronzezeit, die frühe Eisenzeit, dieDie Ausgrabungen reichen von der frühen Bronzezeit über die frühe Eisenzeit, die jungsteinzeitliche Kultur, die durch ein Frauengrab repräsentiert wird, eine jüngere Phase der neolithischen Lochkeramik bis hin zum jüngeren und borealen Mesolithikum. In Anbetracht der Massivität der gesamten Aufschüttung gehe ich davon aus, dass es auch einen spätpaläolithischen Befund gibt, der wahrscheinlich an der Basis des Überhangs liegt, wo die Sonde nicht hinkam. Die Sondierung erreichte eine Tiefe von 170 cm, wo die Erkundung vorerst beendet wurde.

Methodik

Ziel unserer Forschung war die detaillierte Dokumentation der alten Sonden und des Grabes, die Dokumentation des Sedimentprofils und der darin befindlichen Funde und schließlich die Entnahme von Proben für Datierungen, Pollen- und DNA-Analysen.

Nach der Ausgrabung der alten Sonden wurden an den längeren Seiten Polygone von 100x50cm abgesteckt, in denen wir nach und nach mechanische Schichten von 5cm Dicke von oben abtrugen. Das ausgegrabene Material wurde dann auf einem Sieb gesiebt und pulverisiert. Das Sieben und Waschen wurde im Labor eingehend analysiert. Auf diese Weise können Samen, kleine Knochen oder andere organische Überreste und kleine Artefakte geborgen werden, die im Feld nicht direkt erfasst werden können. Nur größere oder anderweitig interessante Funde, die beim Abtragen der Schichten in situ geborgen wurden, konnten im Feld dokumentiert werden. Dabei handelt es sich zum Beispiel um große Steinfragmente, Knochen- oder Steinwerkzeuge oder Keramikscherben. Nach dem Abtragen jeder Schicht wurde diese gesäubert, gezeichnet und fotografiert und ihr Profil in einem Querschnitt festgehalten.

Die Knochen selbst wurden zur Datierung des Grabes herangezogen, die nach früheren Analysen ein Datum von 3000 v. Chr. ergaben. Verbrannte Haselnussschalen sind für die Datierung der unteren Schichten, insbesondere der mesolithischen, von entscheidender Bedeutung.


Wahrscheinlich ein mesolithischer Feuersteinpfeil


Jaspissplitter in der Aussaat


ein in der Nähe der Scherbe gefundenes Fragment eines Beilhammers


Scherbe einer Kultur mit durchbohrter Keramik


Detail der ältesten Stratigraphie


Ansicht der gesamten freigelegten Schicht. Oben mittelalterliche, unten jahrtausendealte mesolithische Herdstellen. Tiefe 170 cm


Ansicht der Fundstelle


Muster der zeichnerischen Dokumentation


Scherben frühbronzezeitlicher Keramik, kleine Knochen und Industriesplitter aus der Aussaat einer alten Sonde


Schließlich eine Demonstration der Felskunst...

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Kommentare

Ty hradecká kun.do :-D

Pěkný počtení ;-) Použitou borovicovou šišku jako měřítko bych zařadil jako kuriozitu použitých měřítek, ta tu ještě nebyla :-D

Nepoužitou šišku jsem nenašel, za to se omlouvám :-D Ale nějakou představu o velikosti to snad dodalo :-D

:-D :-D :-D Ten dvojsmysl mi unik, dobrej postřeh :-D Tak určitě, pořád lepší šiška z lesa než krabička cigaret, nebo zapalovače apd. měřítek. Šiška je originální :-D

Dobré počtení ;-)

Super počtení a fotky 👍

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