Frühmittelalterliche, hauchdünne Goldplatten aus der Merowingerzeit

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Fünf goldene, papierdünne, fingernagelgroße, quadratische Platten aus der Merowingerzeit wurden in Vingrom bei Lillehammer (Norwegen) entdeckt. Sie zeigen detaillierte Figuren von Frauen und Männern in eleganter Kleidung. Sie stammen aus der Zeit zwischen 550 und 793 und ihre Entdeckung führt Experten zu neuen Erkenntnissen über ihren Zweck.

Die Ausgrabungen finden in der Nähe der Autobahn E6 statt. Bei einer früheren Untersuchung wurden 30 Goldplatten entdeckt, von denen die Archäologen glaubendass sie mit dem Tempel des Jüngsten Gerichts in Verbindung stehen, einer antiken Kultstätte, die erstmals 1993 entdeckt wurde. Da das Bauwerk nur halb so groß wie ein Langhaus war, glauben die Archäologen, dass es ausschließlich für rituelle Zwecke genutzt wurde. Nur eine ausgewählte gesellschaftliche Elite hatte Zutritt.

Es gibt nur etwa 10 bekannte Tempelanlagen in Norwegen, in denen ähnliche Goldplatten gefunden wurden. Zu den bekanntesten gehören die Entdeckung von 19 Stücken unter der Møre-Kirche in Nord-Trøndelag und fünf bei der Ausgrabung eines Gebäudes in Borg Vestvøgøy in Nordland. In der nahe gelegenen Mjøsregion wurden 2016 zwei Stücke in Åker gefunden. Die dreißig Stücke an einem Fundort sind jedoch die größte Ansammlung von Goldplatten dieser Art, die bisher gefunden wurde.

Daher hatte das Team nicht erwartet, bei der neuen Ausgrabung fünf weitere zu finden. Die neu entdeckten Goldplatten sind auch deshalb außergewöhnlich, weil sie im ursprünglichen Kontext des Gebäudes gefunden wurden. Drei lagen an der Stelle der ehemaligen Tempelmauer, zwei in Pfostenlöchern. Es ist das erste Mal, dass Archäologen die Goldplatten direkt mit dem Bau des Gebäudes in Verbindung bringen konnten - sie wurden in die Fundamente eingesetzt, bevor die Mauern und Pfähle gebaut wurden, wahrscheinlich um das Dach zu stützen.

Obwohl die Platten dünn und winzig sind, zeigen ihre Motive reiche Details. In der Regel handelt es sich um eine Frau auf der linken Seite, die ein Kleid trägt, manchmal mit einer Kapuze oder einem Umhang, und einen Mann auf der rechten Seite mit einem kürzeren Rock, manchmal auch mit einem Umhang. Manche Personen sind mit Schmuck geschmückt, haben verschiedene Frisuren und halten allerlei Dinge in der Hand - oft Trinkgefäße, Zauberstäbe oder Ringe. Manchmal zeigen sie auch verschiedene Gesten. Sie sind so detailliert und vielfältig, dass sie zur Quelle für Kostüm- und ikonographische Studien geworden sind.

Die meisten männlichen Darstellungen haben eine mythische oder rituelle Bedeutung. Die Motive der Paare scheinen auf den Mythos der Hierogamie hinzuweisen, die heilige Hochzeit zwischen dem Gott Frøy und der Jotunentochter Gerda. Sie könnten als Opfergaben bei Hochzeitsfeiern oder Fruchtbarkeitsritualen verwendet worden sein. Sie können auch als mythische Vorfahren oder Nachkommen von Häuptlingen und ersten Familien interpretiert werden. Sie könnten dann als Beglaubigungen der machtpolitischen Ansprüche der Herrscherfamilien gedient haben.

Welchem Zweck die Tafeln dienten, ist noch nicht eindeutig geklärt. Eine Hypothese besagt, dass sie eine Art "Eintrittsgeld" für die Verehrer des Tempels oder Tempelwährung - ein Zahlungsmittel im rituellen Bereich - gewesen sein könnten. Die unter den Mauern entdeckten Tafeln deuten jedoch darauf hin, dass es sich um Opfergaben handeln könnte oder dass sie als Symbol des rituellen Schutzes vor dem Bau des Tempels niedergelegt wurden.

Die Ausgrabungsarbeiten gehen weiter. Die weitere Erforschung des Geländes könnte mehr Aufschluss über die Funktion der Goldtafeln geben. Die Überreste des Bauwerks werden demnächst mit Radiokohlenstoff datiert, was Aufschluss über die Entstehungszeit und möglicherweise den Untergang der Tempelanlage geben wird.

Römisches Němec

Quellen: thehistoryblog.com, khm.uio.no

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Kommentare

To snad dělali pod mikroskopem... 😁
Jsou krásný 👍 ale jak to dokázali, takhle mrňavý...

Zas tak malý to neni. Zkus si vzít kus hliníku (kalíšek od svíčky je fajn) a tupý dřívko a nakreslíš to taky.

Spíš to v tý hlíně hledat bude kumšť. Jestli teď musej prosívat všechny ty haldy kolem dálnice.

kdyby raději ukázali druhou stranu......
- áno, je tam místa habaděj, tam se umělec vyřádí - nálezy jsou od centimetru do necelých dvou cm - a je to buď ražený, nebo vytlačený rydlem

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