30.1.2014 9500 Artefakte auf der Burg gefunden

Ein Teil eines Delfinschädels und eine mittelalterliche Pfeilspitze gehören zu den mehr als 9.500 Artefakten, die Archäologen vor sieben Jahren bei Forschungen rund um Cardigan Castle in Wales entdeckt haben. Sie wurde im 12. Jahrhundert erbaut und ihre frühe Geschichte ist sehr wild.

Eineinhalb Jahre lang haben Archäologen versucht, so viele Informationen wie möglich über die 800 Jahre alte Geschichte des Ortes herauszufinden. Die Burg stammt aus dem 12. Jahrhundert und wurde 1244 umgebaut. Das heutige Burghaus wurde im 19. Jahrhundert erbaut und steht unter Denkmalschutz. Ein Teil der Burgmauern ist erhalten geblieben.

Das gesamte Projekt umfasste die Recherche und anschließende Renovierung des historischen Gebäudes. Geplant waren elf Millionen Pfund. Ein Teil des Geländes sollte nach Fertigstellung für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Leiter des archäologischen Teams, Nigel Page, sagte, dass sie während der Ausgrabung der Stätte über 9.500 Artefakte gefunden haben.

Konkret handelte es sich dabei um mittelalterliche Keramik, Tierknochen sowie einen NAAFI (Navy Army and Air Force Institute) Becher aus dem Zweiten Weltkrieg. "So haben wir mehr Informationen über die Menschen, die in der Burg lebten", bemerkte Page.

Das Gebäude gilt als die erste von walisischen Fürsten errichtete Steinburg und war eine Bastion von Rhys ap Gruffydd, der zwischen 1155 und 1197 Herrscher des Königreichs Deheubarth in Südwales war. "Auf der anderen Seite des Geländes im heutigen Garten fanden wir die Überreste einer drei mal vier Meter großen Steinstruktur. Sie wurde bereits 1171 erbaut. Das ist eine sehr unerwartete Entdeckung", verriet Page.

"Es ist nicht ganz ungewöhnlich, die Überreste eines Delfins in einer Burg in Küstennähe zu finden. Bei mittelalterlichen Festen wurde er zusammen mit Schwänen und anderen großen Tieren gegessen", so der Archäologe.

Die frühe Geschichte von Cardigan Castle war recht turbulent. Sie wurde mehrmals von Llywelyn dem Großen erobert, der sogar Herrscher über ganz Wales wurde. Nach seinem Tod kam die Burg wieder in normannische Hände.

"Interessanterweise ist der einzige Hinweis auf die Kämpfe, den wir finden konnten, ein Eisenspieß aus dem Mittelalter. Dann natürlich die dicken Mauern der ursprünglichen Burg, die defensiver Natur waren", so Page.

Um 1999 führte der Cadwgan Building Preservation Trust eine Kampagne zur Rettung des Schlosses und seiner Umgebung. Sie sammelten Geld, um die Fertigstellung des Projekts zu ermöglichen.

Quellen: www.bbc.com, www.cardigancastle.com, www.walesonline.co.uk